Glückwunsch! Sie sind jetzt auch Digitalisierungsbeauftragte:r.
Herzlichen Glückwunsch! Neben Ihrer Rolle als Teamlead, Coach, Konfliktmanager:in, Zielerreichungsperson des Monats und Kühlschrank-Beauftragte:r fürs Freitagsfrühstück sind Sie ab sofort auch verantwortlich für die digitale Transformation.
Und das natürlich mit Begeisterung, Vision und am besten ohne Zeitaufwand. Klingt übertrieben? Leider nein. Viele Führungskräfte erleben genau das: Sie sollen Veränderung vorantreiben, Mitarbeitende mitnehmen, Tools implementieren und gleichzeitig den Normalbetrieb managen. Ohne echte Unterstützung oder Klarheit darüber, wie das gehen soll.
Dabei ist ihre Rolle zentral. Führungskräfte sind das Bindeglied zwischen Strategie und Umsetzung, zwischen Organisation und Mensch. Sie übersetzen Visionen in Alltag – und das mitten in einem Wandel, der technologische, strukturelle und kulturelle Ebenen gleichzeitig betrifft. Dieser Beitrag soll nicht jammern, sondern zeigen: Der Druck ist real. Aber es gibt Möglichkeiten, ihn zu steuern. Und vor allem: Man muss diesen Weg nicht alleine gehen.
Der Spagat der modernen Führungskraft
Digitale Transformation ist kein IT-Projekt. Sie ist ein sozialer, kultureller und strategischer Prozess, der alle Ebenen eines Unternehmens betrifft. Und sie braucht Menschen, die diesen Prozess tragen. Führungskräfte stehen dabei im Zentrum: Sie müssen Entscheidungen treffen, die sie nicht alleine beeinflussen, Prozesse kommunizieren, die sie nicht selbst gebaut haben, und mit Erwartungen umgehen, die oft unausgesprochen bleiben. Dabei sollen sie gleichzeitig Vertrauen schaffen und Kontrolle behalten, Freiraum geben und Ergebnisse liefern.
Dieser Spagat ist kein Zeichen von Schwäche, sondern Teil eines dynamischen Rollenbilds, das sich ständig weiterentwickelt. Was früher als gute Führung galt, reicht heute oft nicht mehr aus. Es geht nicht nur um Anweisungen und Effizienz, sondern um Orientierung, Kommunikation und Offenheit für Neues. Wer hier bestehen will, braucht nicht Superkräfte – sondern Klarheit, Unterstützung und das Bewusstsein, dass man nicht alles alleine wissen muss.
Führung in der digitalen Transformation heißt…
… Fragen stellen, auch wenn man die Antwort noch nicht kennt.
… Entscheidungen treffen, obwohl die Datenlage noch unvollständig ist.
… Menschen begleiten, auch wenn man selbst im Wandel steht.
Gute Führung in der Transformation braucht keine perfekte Strategie, sondern Haltung. Es geht um die Bereitschaft, Unsicherheit auszuhalten, Feedback zuzulassen und den Mut zu haben, Dinge anders zu machen als bisher. Das ist nicht bequem, aber notwendig. Und es bedeutet auch: den Menschen Raum zu geben, die mitgehen sollen – mit ihren Fragen, Bedenken und Ideen. Transformation gelingt nicht durch Top-Down-Druck, sondern durch Dialog und Verantwortung auf allen Ebenen.
Was Führungskräfte brauchen – statt nur Aufgaben
In der Theorie ist alles klar: Change ist Chefsache. Doch in der Praxis fehlen oft die Ressourcen, um diesen Change auch zu leben. Viele Führungskräfte bekommen Schulungsunterlagen statt Schulung, Zielvorgaben statt Kontext und neue Tools ohne Strategie. Das reicht nicht. Wer echte Veränderung will, muss auch echte Bedingungen schaffen: für Zeit, für Dialog, für Entwicklung.
Führungskräfte brauchen Formate, in denen sie selbst lernen und reflektieren können. Sie brauchen Netzwerke, in denen sie offen sprechen dürfen. Und sie brauchen Impulse, die nicht von der IT-Abteilung, sondern von Menschen für Menschen kommen. Digitalisierung ist keine rein technische Disziplin. Sie ist eine Frage von Haltung, Kommunikation und Vertrauen. Und genau dafür brauchen Führungskräfte Raum, Werkzeuge und eine Stimme.
Fazit: Kein Wandel ohne Menschen, keine Menschen ohne Führung
Wer heute über Digitalisierung spricht, spricht immer auch über Führung. Denn die besten Tools nützen nichts, wenn sie nicht eingebettet sind in eine Kultur des Lernens, der Offenheit und der Weiterentwicklung. Gute Führung ist kein Luxus, sondern die Voraussetzung dafür, dass Transformation überhaupt wirken kann.
Führungskräfte müssen dabei nicht alles alleine schaffen. Aber sie müssen wissen, wo sie stehen, was sie brauchen und dass sie das Recht haben, Unterstützung einzufordern. Niemand ist als Change Leader geboren – aber jede:r kann lernen, Wandel mitzugestalten. Und genau dafür braucht es Gespräche, Mut und manchmal auch ein bisschen Entlastung.
Links für alle, die mehr wollen – Ressourcen für moderne Führung
| Thema | Quelle |
|---|---|
| Leaders need to know about change… | TEDx Talk | Taylor Harrell |
| Führung & Kultur | Artikel & Inspiration für reflektierte Führung |
| Leaders eat last – why some teams pull together and others don´t | Buch | Simon Sinek |
| Lead & Disrupt – how to solve the innovator´s dilemma | Buch | Charles A. O´Reilly III & Michael L. Tushman |
Du bist Führungskraft und jonglierst gerade zwischen Change, KPIs und Kaffeemaschinen-Upgrade?
Wir hören zu. Und wir wissen: Niemand muss Transformation alleine tragen. Schreib uns gerne.

